Blaue Markierung Kahlenbergerdorf - Kahlenberg, 2 km
Das Kahlenbergerdorf am Fuße des Kahlen- und Leopolds-
berges trägt auch heute noch zu Recht die Bezeichnung Dorf in seinem Namen. Der zum 19. Wiener Gemeindebezirk gehörende Ort ist ein Relikt aus „der guten alten Zeit“, als die Gassen noch schmal, die Häuser noch nieder und klein und der Kirchenplatz noch gepflastert waren. Von der Donau begrenzt, von Weingärten umgeben und vom Kahlen- und Leopoldsberg stets gut bewacht, versprüht dieses Dorf auch heute noch Ursprünglichkeit und Charme eines alten Wiener Heurigenortes. Es ist Ausgangspunkt einiger wunderschöner Wanderwege.
Die blaue Markierung verbindet die Donau mit dem Kahlenberg (484 m). Sie beginnt bei der Ortseinfahrt in der Bloschgasse, führt die ersten 50 m parallel mit der gelben Markierung durch die kurze Geigeringasse und über den idyllischen Kirchenplatz bis zu den ersten Weingärten. Die gelbe Markierung zweigt nach rechts in den Waldbachsteig ab, die hier beschriebene blaue Markierung führt hingegen geradeaus die Eisernenhandgasse hinauf. Die steile Straße teilt die alten Rieden des Kahlenbergerdorfes und bietet einen beeindruckenden Rundumblick in die sogenannten „Wiener Gegenden“. Der Leopoldsberg (425 m) mit seinen steilen Waldhängen, Burgresten und seiner Kirche, der Kahlenberg (484 m), der Nußberg (342 m) mit den herrlichen Weingärten, der Burgstall (295 m) mit seinen wunderschönen alten Villen und das an der blauen Donau liegende kleine Kahlenbergerdorf mit seinem emporragenden grün gedeckten Kirchturm – das ist die Landschaftskulisse, durch die dieser Weg führt.
Am oberen Ende der Eisernenhandgasse gelangt man zu einer kleinen Straßenkreuzung. Die blaue Markierung folgt nun dem ebenen, asphaltierten Fahrweg, der nach links abzweigt und entlang der Weingärten bis zur nahen Kahlenberger Straße am Höhenrücken des Nußberges führt. Hier, beim Wegknotenpunkt Nußberg, beginnt die gelbe Markierung, die durch die Weingärten bis zur Wagenwiese in Grinzing führt. Zum eigentlichen Gipfel des Nußberges mit seinen mitten in den Weingärten liegenden Heurigen sind es nur wenige Minuten.
Der blau markierte Wanderweg biegt aber nach rechts in die bergwärts führende Kahlenberger Straße ein und zweigt nach weiteren 50 m in den kurzen Heinz-Werner-Schimanko-Weg ab. Hier befand sich einst die bekannte Gastwirtschaft Eiserne Hand. Das Haus ist heute im Privatbesitz. Nun führt der Weg auf einem alten Straßenbelag den Südwesthang des Kahlenberges hinauf, bis man über eine kurze Stiegenanlage wieder die alte, nicht befahrene Kahlenberger Straße erreicht. Eine schön restaurierte Statue des Heiligen Nepomuk begrüßt hier die vom Kahlenberganstieg bereits gezeichneten Wanderer. Sie ist Namensgeberin für den hier befindlichen Wegknotenpunkt Nepomuk. Das Hotelrestaurant Kahlenberg ist bereits in Sichtweite und auch die beiden letzten Kehren der Kahlenberger Straße sind in wenigen Minuten überwunden.
Nachdem man nun beachtliche 289 Höhenmeter auf Wiener Boden überwunden hat, wird man von der Kirche St. Josef begrüßt, die ganz im Zeichen des Gedenkens an die Schlacht am Kahlenberg im Jahr 1683 steht. Auf keinen Fall darf man sich den Besuch der großen Aussichtsterrasse entgehen lassen, die bei klarem Wetter einen atemberaubenden Blick über Wien bietet. Hier steht man auf historischem Boden und überblickt das gesamte Wiener Becken, beginnend bei den Kleinen Karpaten (Slowakei), über das Leithagebirge (443 m), bis hin zum Schneeberg (2076 m) in den Niederösterreichischen Voralpen. Der Kahlenberg ist mit der Autobuslinie 38A bequem erreichbar.