ÖTK Klosterneuburg

Abenteuer Berg - Erlebe die Berge

Villen, Wiesen, Wälder, Weitsicht: Tullnerbach-Lawies – Heinratsberg – Irenental – Tullnerbach-Lawies

vorheriges  Bild 1/35  nächstes

Für den hier beschriebenen Wandervorschlag sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Nicht wegen der Länge des Weges, sondern wegen des einzigartigen Landschaftsraumes, in dem diese Route verläuft. 

 

Der Weg beginnt beim Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum. Über eine kurze Stiege erreicht man die bergwärts führende Bahnhofallee, ehemals Kaiserallee, und biegt dann in die Lawieser Straße ein. Dieser erste, 400 m lange Wegabschnitt lässt erahnen, welcher gesellschaftliche Umschwung hier am Ende des 19. Jahrhunderts stattgefunden haben muss.

Der Gesellschaftswandel kam mit der Eisenbahn, genauer gesagt mit der 1858 zwischen Wien und Linz in Betrieb genommenen Kaiserin Elisabeth-Bahn. Sie durchquerte erstmals den Wienerwald und brachte nicht nur das gehobene Bürgertum in die einsamen Wienerwaldgegenden, sondern auch die städtische Architektur des Villenbaus. In Lawies, einer bis in die 1870er Jahre weitgehend unverbauten Wiese, entstand innerhalb von 30 Jahren ein geschlossenes Villenviertel mit 45 Sommervillen. Die sogenannte Sommerfrische mit all ihren städtischen Begleiterscheinungen hatte hier Fuß gefasst. Dazu gehörte auch das Anlegen von Promenadenwegen durch eigens gegründete Verschönerungsvereine. Der rot markierte Karl Ritter Weg war ein solcher Promenadenweg. Er wurde am 9. September 1906 feierlich eröffnet, nach dem verdienstvollen Obmann des Tullnerbacher Verschönerungsvereines benannt und führt seither vom Villenviertel Lawies auf die Wilhelmshöhe, wo sich einst ein Gasthaus befand. Die rote Markierung gab es zwar schon früher. Aber ab 1906 durfte sie einem Promenadenweg folgen.

Der auch heute noch sehr schön verlaufende Weg verlässt den oberen Ortsrand von Lawies und führt sanft steigend durch den Wald des Großen Wienerberges (452 m). Nach 1 ½ km zweigt rechts eine blaue Markierung in das Irenental ab, nach guten 2 km kommt von rechts eine grüne Markierung hinzu. Der Weg tritt nun aus dem Wald, steigt kräftig an und gibt erstmals einen schönen Blick auf das Irenental frei. Kurz darauf erreicht man den Buchberg (405 m), oft auch Wilhelmshöhe genannt, mit seinem freien Blick hinüber auf den Troppberg (542 m). Nach einer kurzen Waldpassage und der Querung der kleinen Landstraße kommt man zur nur fallweise geöffnete Gaststätte „Mirli“. Die weitläufige Wiesenlandschaft und der beeindruckende Weitblick nach Süden auf die sanften Wienerwaldhänge gehören zu den Höhepunkten dieser Wanderung. Über den Gipfel des landschaftlich sehr reizvollen Heinratsberges (513 m) gelangt man weiterhin rot markiert zum allseits bekannten Wienerwaldhof Rieger, dem Wendepunkt dieser Wanderung. Der abschnittsweise stark steigende Weg erlaubt linker Hand beeindruckende Einblicke in den alten Buchenbestand der Biosphärenpark-Kernzone „Troppberg“.

Gut gestärkt verlässt man den Wienerwaldhof auf der grünen Markierung, die anfänglich über die schmale Zufahrtsstraße, dann durch ein kleines Waldstück und weiter über eine abfallende Wiese in den lieblichen Ort Irenental führt. Entlang der Hauptstraße gelangt man zum Wundererplatz. Hier wechselt man nun auf die blaue Markierung. Über einen kleinen, alten Fußgängersteg geht es dann rechts den Franz-Schmidt-Weg entlang hinauf zum Ortsteil Brettwies. Man folgt der immer stärker ansteigenden Brettwieser Straße, lässt schließlich die Pension Wittmann rechter Hand liegen und gelangt so auf den Rücken des Großen Wienerberges (452 m). Bevor man in den Wald eintritt, ist auch hier der Blick zurück auf die anmutige Beckenlandschaft des Irenentales mit seinen großen Wiesenflächen lohnend. Die nur 1,5 km lange blaue Markierung kreuzt kurz darauf den grün markierten Wanderweg (Unter-Tullnerbach Bhf. – Buchberg/Wilhelmshöhe) und trifft nach 300 m wieder auf den bereits bekannten Karl Ritter Weg, den man nun leicht fallend und rot markiert zurück zur Villenkolonie Lawies folgt. Architekturinteressierte sollten jetzt die Baumschul- und Geneestraße zurück zum Ausgangspunkt Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum nehmen. 

 

Wegtyp: Rundweg

Weglänge: 9,5 km

Wegzeit: 3 h

Markierungsfolge: rot – grün – blau - rot

 

villen wiesen waelder weitsicht

Zum Weg-Zeit-Plan 9

Mitgliedschaft

inkl. Hüttenermäßigung und Notfallschutz. Werde Mitglied und genieße die Vorteile!

Vorteile einer Mitgliedschaft

Partner und Förderer

Wir danken unseren Partnern und Förderern für die gute Zusammenarbeit und wertvolle Unterstützung.

Liste unserer Partner und Förderer.