Gelbe Markierung Kritzendorf Bahnhof – Weißer Hof

Länge: 3.0km Höhen-/Tiefenmeter: 220/38m Gehzeit: 65min (50min)
Wegknoten: Kritzendorf Bahnhof (VOR) → Kritzendorf/Ludwig-Jüngling-Gasse → Bohrstelle Riedenweg → Waldandacht bei Kritzendorf → Weißer Hof (VOR)
Haltestelle Weganfang: Kritzendorf Bahnhof
Haltestelle Wegende: Klosterneuburg Weißer Hof
Auf Karte anzeigen: [WMT, OSM]
Routenplaner

Bahnhof Kritzendorf
Bahnhof Kritzendorf

Der Weg startet beim Bahnhof Kritzendorf (S-Bahn S40/R40 Wien Franz-Josef-Bahnhof – Tulln bzw. St. Pölten).

Kritzendorf

Die erste Erwähnung von Kritzendorf stammt aus 1108 im Klosterneuburger Traditionskodex. Der slawische Wortstamm Križ bedeutet Kreuz, die genaue Herkunft ist jedoch unbekannt. Der Fremdenverkehr begann im Biedermeier, als die wohlhabenden Wiener Bürger ihre Landpartien unternahmen. Zunächst als Wanderdestination mit Anreise per Dampfschiff. Mit der Eröffnung der Franz-Josephs-Bahn 1870 kamen bald auch weniger begüterte Touristen in großer Zahl. Da Baden außerhalb markierter Plätze verboten war, entstand 1905 das Strombad und Kritzendorf wurde zu Kritz-les-bains (als Anspielung auf die Gelsen auch weniger freundlich als Kratzendorf bezeichnet). Hier trafen sich an Sonntagen bis zu 16.000 Gäste aus allen Schichten unter dem Motto „Komm mit nach Kritzendorf, wo jeder mit mir schwitzen dorf“.

Nach dem Überqueren des Bahnhofsvorplatz erreicht man die Hauptstraße, wo sich die hier beginnenden Wege trennen. Hier hält man sich links und wandert der Hauptstraße entlang den Kaffeehausberg hinauf. Der Name Kaffeehausberg erinnert an das 1908 erbaute Cafe Slansky (Hausnummer 94), später Terassencafe, das bis in die Fünfzigerjahre ein belieber Treffpunkt war.

An der Kuppe befindet sich der Wegknoten Ludwig-Jüngling-Gasse (1829-1904, Gemeinderat und Ehrenbürger von Kritzendorf). Dort wendet man sich scharf rechts hinauf in die Feldstraße und danach gleich nochmals links hinauf in die Ludwig-Jüngling-Gasse. Dieser folgt man nun während die Dichte der Verbauung langsam abnimmt. Am Ende der Gasse geht die asphaltierte Straße in einen Feldweg über und es eröffnet sich rechter Hand der Blick Richtung Burg Kreuzenstein und linker Hand Richtung Stift Klosterneuburg bis nach Wien und Korneuburg. Ein kleines Stück kann man den Ausblick geniessen, bis man wieder in den Wald eintaucht. Wer genau schaut erkennt nach ca. 100m einen kleinen Weg der rechts abzweigt. Folgt man diesem Weg für knapp 100m so gelangt man ans obere Ende der Kuhwiesen und wird mit einem Ausblick über das Oberkierlinger Hinterland belohnt. Zurück am ursprünglichen Weg gibt es nach weitern 100m nochmals eine Möglichkeit für einen kleinen Abstecher nach links mit einem Blick über die Felder in der Hofstätten bis über die Donau zur Burg Kreuzenstein und nach Korneuburg. Nach diesem Stück durch den Wald erreichen wir die Bohrstelle Riedenweg wo unser gelber Weg mit dem blauen Weg, der vom Leander-Köhler-Weg kommt, zusammentrifft.

Bohrstelle Riedenweg
Bohrstelle Riedenweg
Gasfeld Höflein

Aufgrund von seismischen Messungen in den späten Sechzigerjahren wurden im Raum Höflein unter der Flyschzone in mehr als 2000m Tiefe umfangreiche Gasvorkommen vermutet. Im Jahr 1979 begann die OMV mit konkreten Plänen, das Auffinden geeigneter Bohrplätze gestaltete sich aber schwierig und erst 1981 konnte zu Weihnachten mit der ersten Bohrung Höflein 1 in der Nähe des Strombades begonnen werden. Im darauffolgenden Jahr wurde man in einer Tiefe von 2733 Metern fündig. In den kommenden Jahren wurden weiter Bohrstellen eröffnet, hier steht man vor Höflein 8. Ein Schild der OMV informiert über die geologischen Strukturen und die Lage des Höfleiner Gasfelds.

Der gelbe Weg folgt weiter der Forststraße, man kann hier aber auch dem blauen Weg durch den Wald folgen, der hier gemeinsam mit dem Naturerlebnisweg Kritzendorf verläuft und eine Reihe von Attraktionen bietet (am Ende kommt man bei der Waldandacht dem grünen Weg bergauf folgend wieder zum gelben Weg zurück). Folgt man dem gelben Weg, so geht es weiter durch den Wald und nach einem halben Kilometer erreicht man den Wegknoten Waldandacht bei Kritzendorf an dem von links der grüne Weg, der vom Bahnhof Unterkritzendorf kommt, einmündet. Der gelbe Weg führt hier an der Waldandacht vorbei und wer an dieser Station machen möchte, muss ein paar Schritte in Richtung des grünen Weges gehen.

Waldandacht bei Kritzendorf
Waldandacht bei Kritzendorf
Waldandacht bei Kritzendorf

Diese uralte Wegkreuzung ist bereits auf Postkarten aus dem Jahr 1900 abgebildet und die Bildleiche wird von den Kritzendorfern gepflegt und ist immer mit Blumen geschmückt. Die alte Waldandacht brannte 1994 ab. Bereits zuvor musste die originale morsche Eiche durch eine danebenliegende jüngere ersetzt werden. Mehr über die Geschichte der Waldandacht und die Geschichte von Kritzendorf kann man auf den Tafeln vor Ort erfahren.

Der gelbe Weg führt uns gemeinsam mit dem grünen weiter durch den Wald bis wir am Waldrand linker Hand auf die Wiesen des Freibergs treffen. Hier geht der gelbe Weg noch ein Stück weiter, bis man die Ausläufer unseres Ziels, des Rehabilationszentrums Weißer Hof, erkennen kann. Wer möchte kann dieses letzte Stück auch über die Wiesen des Freibergs gehen (unmarkiert) und die wunderbare Aussicht genießen.

Weißer Hof

Erste Erwähnungen findet diese Gegend als Hof im 12. Jahrhundert unter dem Flurnamen Öttinleiten. In mittelalterlicher Zeit gab es hier neben Weinbau vereinzelt Ackerbau und Obstkulturen. Ursprünglich Weißenhof nach dem Wiener Bürger und Handelsmann Tobias Weiß, dem auch der Dürnhof in Klosterneuburg (Albrechtstraße 93; passiert man am blauen Weg der von Klosterneuburg kommt) gehörte. Auch wenn der Weinbau in der Gegend eine wichtige Rolle spielt, handelte es sich nicht um einen Lese- sondern einen Meierhof. Nach oftmaligem Besitzerwechsel wurde das Gut als Ackerbauschule und während des Zweiten Weltkrieges als „Kur- und Kindermilchanstalt“ genutzt. 1975 erwarb die AUVA das 122 Hektar große Gelände, da der Standort am Stollhof nicht genügend Platz für eine Erweiterung bot. Der alte Gutshof wurde 1978 abgerissen und 1986 das „AUVA-Rehabilitationszentrum Weißer Hof“ eröffnet. Inzwischen ist das Gebäude in die Jahre gekommen und eine Renovierung scheint unrentabel. So wird der Betrieb laufend zurückgefahren und die Zukunft ist ungewiss. Ursprüngliche Pläne den Stollhof zu Bauland und den Weißen Hof zum Golfplatz zu machen wurden von der Bevölkerung abgelehnt. Seitdem herrscht Stillstand und es ist zu befürchten, dass das Areal, so wie schon der Stollhof, bald dem Verfall preisgegeben wird.

Beim Weißen Hof treffen mehrere Wege zusammen über die man die Wanderung z.B. weiter nach Hadersfeld oder zurück nach Klosterneuburg fortsetzten kann. Beim Weißen Hof befindet sich auch die Busstation der Linie 402 Klosterneuburg-Kierling Bhf. – Weißer Hof (-Hadersfeld).

Weitere Beiträge

Kontakt

About The Author

Mitgliedschaft

inkl. Hüttenermäßigung und Notfallschutz. 
Werde Mitglied und genieße die Vorteile!

Partner und Förderer

Wir danken unseren Partnern und Förderern für die gute Zusammenarbeit und wertvolle Unterstützung.

Liste unserer Partner und Förderer.