
Der Österreichische Touristenklub – Sektion Klosterneuburg ist der mit Abstand größte Wanderwegehalter im nördlichen Wienerwald. Die Anfänge reichen bis in die 1870er Jahre zurück, als der ÖTK mit der touristischen Erschließung des Wienerwaldes und der Niederösterreichischen Voralpen begann. Damals wurde auch die Basis des heutigen Wegenetzes gelegt.
Bereits 1879 erschien die erste Wanderkarte des Österreichischen Touristen Club. Sie enthielt alle „neuen“ Wegmarkierungen des nördlichsten Teils des Wienerwaldes zwischen Mauerbach und Donau. Drei Jahre später folgte der nächste Kartendruck. Die Touristenkarte des Wienerwaldes von A. Silberhuber, erschienen 1882, reichte bereits weiter in den Süden. Blatt 1 deckte fast punktgenau das heutige Markierungsgebiet der ÖTK-Sektion Klosterneuburg ab. Weitere Kartenwerke folgten. Heute beträgt das historisch gewachsene und vom ÖTK-Klosterneuburg betreute Wegenetz knapp 500 Kilometer. Es ist mittlerweile zu einem wertvollen Kulturgut in einem einzigartigen Kulturraum geworden.
Was Sie noch wissen sollten
- Die Markierungsfarben ROT, BLAU, GELB und GRÜN dienen lediglich zur Wegunterscheidung. Sie geben nicht Auskunft über den Schwierigkeitsgrad, die Weglänge oder besondere Wegmerkmale.
Traditionelle Wegmarkierung - Die Ortsbezeichnungen der Anfangs- und Endpunkte der Wege stimmen mit den Ortsangaben in den Weg-Zeit-Plänen überein.
- Die Wege werden grundsätzlich in der bergwärts führenden Richtung beschrieben.
- Das historische Wegenetz des ÖTK stellt im Wienerwald auch die Basis für zahlreiche andere Wanderwege dar. Diese Wege verlaufen oft parallel zu den ÖTK-Wegen, sind aber anders gekennzeichnet und markiert. Hier die wichtigsten Wege im Überblick:
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- Europäischer Fernwanderweg E4, Gibraltar – Zypern
- Internationaler Marienpilgerweg I23, Tschenstochau (PL) – Mariazell (A)
- Internationaler Pilgerweg I26, Via Slavorum, Krakau (PL) – Gurk(A) bzw. Rom (I)
- Jakobsweg, Wolfsthal (A) – Santiago de Compostela (SP)
- Österreichischer Weitwanderweg 04, Voralpenweg, nördliche Wienerwaldroute, Kahlenberg (A) – Bad Reichenhall (D) über Klosterneuburg – Hagenbachklamm – Tulbinger Kogel – Troppberg …
- Österreichischer Weitwanderweg 04, Voralpenweg, südliche Wienerwaldroute, Kahlenberg (A) – Bad Reichenhall (D) über Kahlenberg (A) – Hermannskogel – Purkersdorf …
- Niederösterreichischer Landesrundwanderweg, NÖ.LRWW, Waidhofen/Ybbs – Hermannskogel – Waidhofen/Ybbs
- Wienerwaldweitwanderweg 404, Wien-Grinzing (A) – Mödling (A), wird seit 2012 nicht mehr serviciert
- Wienerwald-Verbindungsweg 444, Mödling (A) – Wien-Grinzing (A), wird seit 2012 nicht mehr serviciert
- Stadtwanderwege der Gemeinde Wien, Weg Nr.: 1, 1a, 2, 3, 4, 4a, 8
- Rundumadum-Wanderweg der Gemeinde Wien
- Mauerbacher Rundwanderwege
- Hadersfelder Rundwanderwege
- Die Beschilderung der Wege erfolgte bisher mit den traditionellen, weißen Wegtafeln. Seit 2009 werden gelbe Wegtafeln auf Stangen montiert, die Schritt für Schritt die alte Beschilderung ablösen. Grundlage dafür ist eine Absichtserklärung des CAA (Club Arc Alpin), im gesamten Alpenbogen von Nizza bis zum Wienerwald eine einheitliche Beschilderung einzuführen.
- Die Tourenplanung liegt bei Ihnen. 195 Wege und 50 Anfangs- und Endpunkte sowie 232 Wegkreuzungspunkte bieten eine sehr hohe Kombinationsmöglichkeit.
- Ein großer Teil des hier beschriebenen Wegenetzes befindet sich auf Wiener Gemeindegebiet und ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar. Den besten Zugang von Wien haben Sie mit der Autobuslinie 38A der Wiener Linien. Alleine auf dieser Linie bieten sieben Haltestellen einen direkten Anschluss an das ÖTK-Wegenetz. Die U4, vier Straßenbahnlinien (D, 41, 43, 49) zwei Eisenbahnverbindungen und zahlreiche Busverbindungen bringen Sie ebenfalls dem Wienerwald näher.
- Benützen Sie unsere Wanderkarte oder informieren Sie sich mit Hilfe der Austrian Map Online des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesens. Die Karte ist sehr genau, allerdings wird nicht zwischen den einzelnen Markierungsfarben unterschieden. Alle unsere Wege sind auch in der OpenStreetMap Datenbank erfasst und können über diverse Kartendienste, wie z.B. Waymarked Trails, die auf diesen Daten basieren, aufgerufen werden.
Der Wienerwald hat immer offen
Die beste Wanderzeit im Wienerwald gibt es nicht. Jede Jahres- aber auch jede Tageszeit hat ihren eigenen Reiz. Die Beurteilung hängt alleine von Ihrer Einstellung zu den Jahreszeiten, ihrem Temperaturempfinden und ihrer Erlebnisbereitschaft ab. Dennoch wollen wir Ihnen einige wichtige Waldtermine nicht vorenthalten:
Der kleine Wienerwaldkalender | |
Jänner, Februar | Oft stark verschneite Wälder, bei Inversionswetterlage auf den Wienerwaldhöhen Sonne, Blick auf das Nebelmeer von Wien |
Ende März | Das erste Grün im Wald, Beginn der Bärlauchzeit |
Mitte April | Das hellgrüne Laub der Bäume treibt aus |
Anfang Mai | Bärlauchblüte, weiße Felder im Wald (Hameau, Sophienalpe) |
Mai bis Juni | Hohe Wiesen, dunkle Wälder |
Juli, August | Hochsommer, der Wald leert sich, seine Besucher sind auf Urlaub |
September | Beginn der Weinlese und der Heurigenzeit |
Oktober | Goldener Herbst, die Blattverfärbung erreicht Ende Oktober ihren Höhepunkt |
November, Dezember | Laubbedeckter Waldboden, Nebelstimmung im kahlen Buchenhochwald, herrliche Raureifbildungen in den höheren Regionen (Dreimarkstein, Hermannskogel), der erste Schnee auf der Spohienalpe und in der Troppbergregion |
Zahlen und Fakten
Wir haben hier die wichtigsten Eckdaten unseres Markierungsgebietes und unserer Wege zusammengestellt.
Markierungsgebiet und Wege | |
Fläche des Markierungsgebietes | 250 km² |
davon in Wien | 50 km² |
und in Niederösterreich | 200 km² |
Umfang des Markierungsgebietes | 70 km |
Höchster Punkt: Hermannskogel/Wien ex aequo Troppberg/NÖ | 542 m |
Tiefster Punkt: Wien 19., Nussdorf, Hermann-Zottl-Promenade | 162 m |
Nördlichster Punkt: Höflein an der Donau, Bhf. | 171 m |
Östlichster Punkt: Nussdorf | 162 m |
Südlichster Punkt: Tullnerbach-Lawies, Bhf. | 317 m |
Westlichster Punkt, In der Au | 291 m |
Größter Durchmesser: Höflein/Donau, Bhf. – Tullnerbach-Lawies, Bhf. | 22 km |
Kleinster Durchmesser: Königstetten – Neuwaldegg/Wien | 13 km |
Geographischer Mittelpunkt: Scheiblingstein | 493 m |
Anzahl der markierten ÖTK-Wege | 195 |
davon in Wien | 66 |
und in Niederösterreich | 129 |
Gesamtlänge der ÖTK-Wege | 484,4 km |
davon in Wien | 139,7 km |
und in Niederösterreich | 344,7 km |
Durchschnittliche Weglänge | 2,5 km |
Kürzester Weg: Blaue Markierung Salzwiese – Alexander Laudon Grab | 0,2 km |
Längster Weg: Blaue Markierung Klosterneuburg-Kierling Bhf. – Hadersfeld/Glockenturm | 7,1 km |
Geringster Höhenunterschied: Rote Markierung Nußdorf Bhf. – Kahlenbergerdorf | 7 m |
Größter Höhenunterschied: Blaue Markierung, Kahlenbergerdorf – Kahlenberg | 289 m |
Anzahl der beschilderten Wegpunkte (Standorte der Wegweiser) | 317 |
Anzahl der Wegtafeln nach der geplanten Umstellung auf die neuen gelben Wegweiser | 1000 bis 1100 |
Machen Sie sich auf den Weg
Verschaffen Sie sich vorerst einen Überblick und machen Sie sich dann auf den Weg. Die 13 Weg-Zeit-Pläne, eine Landkarte für den nördlichen Wienerwald und die Wegbeschreibungen helfen Ihnen bei der Tourenplanung. Oder folgen Sie einer der vielen Wanderempfehlungen.