Natur- und Kulturraum Wienerwald
Biedermeier und die Entdeckung der Natur
1805 durchquerte Napoleon mit seinen Truppen den Wienerwald und nahm am 13. November Wien kampflos ein. Seine Armee quartierte sich in Mödling und Perchtoldsdorf zum Leidwesen der ansässigen Bevölkerung ein. 1809 zog Napoleon neuerlich mit seiner Armee durch den Wienerwald, diesmal zu den Schlachten bei Aspern und Wagram. Die Bevölkerung litt diesmal wesentlich schwerer unter den Einquartierungen der Franzosen als fünf Jahre zuvor.
Beim Wiener Kongress (1814/1815) wurden unter der Führung Metternichs die Grenzen in Europa neu gezogen. Es folgte die Zeit des Biedermeiers. Der Adel und das wohlhabende Bürgertum bauten sich wunderschöne Villen in den Vororten Wiens und in den angrenzenden Wienerwaldgemeinden. Die vom Adel errichteten Landschaftsgärten um Wien und der Wiener Prater wurden für die Bevölkerung geöffnet. Die Entdeckung der Natur als Erholungs- und Freizeitraum hatte begonnen. 1812 wird Baden bei Wien durch einen Stadtbrand zerstört. Die Stadt wird nach Plänen von Joseph Kornhäusel im Biedermeierstil neu aufgebaut. Kaiser Franz I. verbrachte von 1796 bis 1834 jeden Sommer in Baden. Diesem Umstand und den zahlreichen Thermalquellen ist es zu verdanken, dass sich Baden zu einem mondänen Kurort ersten Ranges entwickeln konnte.